„Ich dachte, Sie seien eine Vogelscheuche!“. So etwas bekommt Philipp Ringli zu hören, wenn er draussen mit seiner Staffelei malt. Die Leute sind verdutzt. Einen Pleinair-Maler sieht man nicht oft. Pleinair (en plein air) kommt aus dem Französischen und heisst so viel wie „unter freiem Himmel“.

Für seine Ausstellung im Wöschhüsli in Oberneunforn, welche am 15. September eröffnet, malt er seine Eindrücke von Oberneunforn und Umgebung. Seine Bilder entstehen vor Ort und im Moment. Er nennt es auch „Direkte Malerei“. „Malen heisst Sehen zu lernen. Und das Malen ist ein Lebensweg.“, sagt Philipp Ringli.

Sein Lebensweg fing 1972 an und führte ihn über einige Zwischenstationen bis zur Malerei. Nach seiner Grafikerlehre arbeitete er 3 Jahre lang in New York, wo er unter anderem das Logo für H.R. Giger entwarf. Er führte 10 Jahre lang seine eigene Grafikagentur in Appenzell, bis er 2013 das digitale Gipfelbuch Peakhunter.com erfunden hat.

2019 entschied er sich, bei Charles H. Cecil in Florenz die Portrait-Malerei zu studieren. Leider wurde das Studium coronabedingt kürzer als geplant. Aber der Lockdown brachte ihn wirklich zur Pleinair-Malerei. „Klar, wenn es Katzen hagelt, male ich nicht draussen. Dann bin ich im Atelier und vervollständige Bilder oder male Stillleben.“ Aber wann immer es das Wetter erlaubt, zieht es ihn nach draussen. „Dass mich die Leute ansprechen, stört zwar meine Konzentration und den ‚Flow‘, aber ich finde es trotzdem schön.“ Es haben sich schon Freundschaften daraus ergeben. Er schmunzelt: „Und da lässt man sich gerne als Vogelscheuche bezeichnen!“

Vernissage: Freitag, 15. September 2022, 18 Uhr

Öffnungszeiten:
jeweils 10–17 Uhr

Samstag/Sonntag, 16./17. September.
(Am Samstag, 16. September, findet auf dem Dorfplatz um 11–15 Uhr auch das traditionelle «Bölletünnefäscht» statt.
Samstag/Sonntag, 23./24. September.
(An diesem Wochenende ist auch das «Bistro Le Central» im Gebäude nebenan geöffnet.)
Samstag/Sonntag, 30. September/1. Oktober.